Im Jahr 2025 wird eine Wasserleitung vom Mühlenteich in der Straße entlang des BfW zum Weiher gebaut, um ein Austrocknen der Gewässer mit Fischsterben wie in manchen Vorjahren zu vermeiden. Über einen Wasserstandsmelder wird bei extremem Niedrigwasser die Leitung vom Mühlenteich genutzt.
Die Gewässer an Gut Weyern werden dann in den nächsten Jahren ausgebaggert und unter Begleitung von Experten zukunftsfest gemacht. Dazu erhalten wir Bundesmittel!
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) wurde das größte Natur- und Klimaschutzprogramm in der Geschichte Deutschlands auf die Beine gestellt. Bis 2028 stehen 3,5 Milliarden Euro für den Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern, Mooren, Flussauen, Böden und Meeresökosystemen bereit. So schaffen und bewahren wir wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere und schützen gleichzeitig das Klima. Denn die Natur speichert Kohlenstoff und ist damit unsere wichtigste Verbündete beim Klimaschutz.
Damit wird die Lebensqualität vor Ort verbessert, Naherholungsorte erhalten bzw. geschaffen und Natur und Umwelt geschützt.
Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt schreiten immer weiter und schneller voran. Beide Krisen verstärken sich gegenseitig und können daher nur gemeinsam bewältigt werden. Um die Erderhitzung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, müssen laut Weltklimarat 30-50% der kohlenstoffreichen Ökosysteme wiederhergestellt werden.
Die Zwillingskrise aus Erderhitzung und Artensterben hat außerdem dramatische Folgen für unsere Lebensgrundlagen. Unsere Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasserversorgung und auch unsere Wirtschaft sind in hohem Maße von einer gesunden Natur und den Leistungen unserer Ökosysteme abhängig.
Das Programm umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die die CO2-Speicherfunktion von Ökosystemen aktivieren und deren Widerstandsfähigkeit gegen die Klimafolgen stärken. Dazu zählen die Wiedervernässung von Mooren, die Wiederherstellung naturnaher Wasserhaushalte zum Schutz gegen Dürren und Überschwemmungen, die Förderung gesunder Wälder sowie die Klimaanpassung in Städten und Kommunen.
Kommunen können über das ANK Zuschüsse von bis zu 90% der Finanzierungskosten für Maßnahmen wie die Anlage naturnaher Parkanlagen, die Renaturierung innerörtlicher Kleingewässer, die Stärkung des Wasserrückhalts, die Entsiegelung von Böden oder die Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement erhalten. Ein weiterer zentraler Fokus des ANK ist die Anpassung an den Klimawandel. Städte und Gemeinden können ihre Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen des Klimawandels schützen, indem sie beispielsweise schatten-spendende Bäume pflanzen und kühlende Gewässer ins Stadtbild integrieren. Diese Maßnahmen helfen, die Hitzebelastung zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Zusätzlich können Kommunen durch die Schaffung von Naturerfahrungsräumen nicht nur zum Natur- und Klimaschutz beitragen, sondern auch wertvolle Naherholungsgebiete schaffen.
Infos u.a. hier: Natürlicher Klimaschutz: Förderung | Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK)
Als in den letzten Jahren, v.a. im Sommer 2020, die Teiche an Gut Weyern trocken gefallen sind, hat sich Georg Schmitz (Grüne) intensiv mit den Ursachen beschäftigt. Mehrfach waren Wasserläufe im Burgauer Wald illegal verändert worden.
Dies war und ist aber nicht die alleinige Ursache. Klimawandel und andere Einflüsse sind zu beachten. Auf Forderung des Ende 2020 gewählten Vorsitzenden des Ausschuss für Mobilität, Umwelt und Klimaschutz wurde ein Gutachten zur Wassersituation an Gut Weyern und im Burgauer Bruch erstellt.
Um ein Austrocknen der historischen und auch ökologisch wertvollen Teiche zu verhindern, wurde zunächst im ersten Schritt eine Leitung vom ständig gut gefüllten Mühlenteich zu den Weihern beschlossen.
In einem zweiten Schritt soll die ganze Teichanlage naturnah überarbeitet werden – was allerdings sehr teuer ist.
Ende 2024 ist der Förderbescheid zur Entschlammung und ökologischen Aufwertung der Teichanlage Gut Weyern dann im Rathaus eingetroffen. Der Bund fördert die naturnahe Sanierung mit rund 1,5 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums. Infos dazu Link 1 und Link 2! Der Naturschutzbund Nabu und andere Initiativen lobten das Programm sehr.
Umweltministerin Steffi Lemke sagte dazu: „Tagtäglich erbringt die Natur für uns viele lebenswichtige Dienstleistungen, allerdings nur, solange Ökosysteme intakt sind. Mit dem Aktionsprogramm “Natürlicher Klimaschutz” schaffen wir jetzt gezielt Anreize und Angebote, um Ökosysteme wiederherzustellen und widerstandsfähiger zu machen.„

Die Stadt Düren hatte sich um die Fördermittel des Bundes beworben, damit die rund 15.000 Quadratmeter große Teichanlage, die sich im Eigentum der Stadt befindet, weiter erhalten bleiben kann. Die Teichanlage verschlammt zusehends, die letzte Entschlammung liegt bereits über 40 Jahre zurück: „In den vergangenen Jahren musste die Feuerwehr mehrfach anrücken, um ein Austrocknen der Teichanlage zu verhindern. Das waren sehr aufwändige Einsätze, deswegen freue ich mich natürlich sehr, dass wir jetzt den Förderbescheid aus Berlin erhalten haben“, so Bürgermeister Frank Peter Ullrich.
Link zu älterem Text der Grünen Stadt Düren über die Problematik
„Dieses Beispiel zeigt, dass man in der Kommunalpolitik einen langen Atem braucht,“ kommentierte Georg Schmitz die erfreuliche Nachricht.
Foto: Nicht nur die alten Fischteiche des Gutes sind erhaltenswert, sondern v.a. auch der Naturschutzbereich südlich davon!
Zur Geschichte:
Der Gutshof gehörte unter seinem ursprünglichen Namen Grevenweyer seit Beginn den Grafen von Jülich und „hat schon bestanden, ehe die Grafen von Jülich Markgrafen (1336) und Herzöge (1356) wurden“. So scheibt es Hartmut Böllert in seinem Buch „Ein Rundgang durch Düren -Süd“, welches man im Stadtmuseum Düren kaufen kann. Ein genaues Baujahr ist also nicht bekannt. Der Gutshof lag auf jeden Fall deutlich außerhalb der alten Stadtbereiche. Mitte des 18Jahrhunderts war die Fischzucht von besonderer Bedeutung. Ein Pfund Fisch war teurer als ein Pfund Fleisch und der damalige Bürgermeister Ricker lies bisher stillgelegte Weiher wieder mit Wasser füllen und Fischbehälter und Fischmastställe bauen. Die beiden nach außen geneigten Ziegelsteinpfeiler wurden in der Zeit errichtet und wahrscheinlich ging damit auch Bau oder Erweiterung des Wohnhauses einher. Übrigens konnte sich Niemand in Gesprächen mit mir daran erinnern, dass er die Pfeiler selbst senkrecht erlebt hat. „Von einer Jahreszahl an der Nordseite des Hauses sind nur noch die beiden letzten Ziffern „28“ erhalten. Wäre die erste Zahl eine 17, würde dies auf den Bau des Wohnhauses 1728 hinweisen. Bei einer „18“ kann man von einer Renovierung 1828 ausgehen“, so Böllert im Buch. Weiter heißt es da: „1802 wurde „Grevenweyer“ von den französischen Besatzern konfisziert und 1804 über einen Mittelsmann an Johann Paul Schenkel verkauft. Dessen Schwiegertochter Lucia, geb. Schoeller, vererbte Gut Weyern 1852 ihrem Bruder Friedrich Schoeller. Der vermachte das Gut 1860 an seine Tochter Ernestine und deren Ehemann Richard Prym. Die Stadt erwarb das Anwesen im Jahre 1940 für 328.000 Mark und verkaufte es mit einem Waldstück 1996 an die Familie Roeb, die das Gelände nun privat nutzt. Ein Großteil der Gewässer blieb jedoch im Eigentum der Stadt, so dass diese auch für die Unterhaltung weitestgehend zuständig ist.
Das Foto zeigt, wie aus einem Feuerwehrschlauch in einem heißen Sommer Wasser in den Weyer gepumpt wurde. U.a. im Jahr 2020 waren große Teile der Anlage ausgetrocknet.


Das andere Bild zeigt den gut gefüllten Weiher. Aber wie schon beschrieben, das ist nicht immer so.
Der „Wasserkrieg“ von Burgau:
Die Gutsweiher und die südlich davon gelegenen wertvollen Bereiche bekommen Wasser v.a. aus einem kleinen Bach, der aus dem Hang kommt und aus der Leitung, die von Schloss Burgau Richtung Gut Weyern führt. Durch die Sümpfungsmaßnahmen von RWE im Zusammenhang mit den Braunkohletagebauen wurde der Konzern vor vielen Jahren verpflichtet, das Gewässer am Schloss vor dem Austrocknen zu schützen. Dazu wurde eine Leitung gebaut. Der Überlauf von dort speist die nördlichen Bereiche des Waldes mit. Im ohnehin trockenen Jahr 2020 gab es einen Streit zwischen Jagdberechtigten und Gutseigentümer. In dem Zusammenhang wurden mehrfach Wasserläufe verändert. Mal hat jemand etwas verschlossen, dann wieder jemand etwas geöffnet…… Das Bild zeigt einen verschlossenen Durchlass am beliebten Rundweg. Erst durch Einschreiten der Aufsichtsbehörden konnte eine Beendigung der Eingriffe erreicht werden.
Ergänzend wurde das zu Beginn erwähnte Gutachten beauftragt.

Mit dem Gut beginnt der Burgauer Wald, ein beliebtes Naherholungsgebiet mit großer Bedeutung für die Dürener Luftqualität – und natürlich die Natur. Auf den Wald gehe ich (in dieser ersten Textfassung) nicht weiter ein. Besonderheiten sind aber das Forsthaus und die Motte in unmittelbarer Nähe zu Gut Weyern an der Burgauer Allee.









