Kritik an Baumfällung!

17.11.25: Stellungnahme der grünen Stadtratsfraktion

Über Presse und Bürgeranfragen haben wir als Grüne Fraktion von einer geplanten Baumfällung in Merken erfahren. Eine sehr prägende, große und gesunde Eiche (Bild) soll gefällt werden, weil direkt neben dem Baum ein Kanal gebaut werden soll. Ortsansässige Menschen sprechen von einem rund 100 Jahre alten Baum.

Die Notwendigkeit eines Kanals dort in dem Bereich stellen wir nicht in Frage, aber wie das Ganze geplant und v.a. nicht politisch beraten wurde, kritisieren wir sehr deutlich. Nach Auskunft der Verwaltung kann man nur auf eigenen Grundstücken bauen und der benachbarte Bauer wollte bisher nicht verkaufen – deshalb bliebe nur der bestehende öffentliche Weg. Da der Baum aber direkt am zukünftigen Kanalverlauf steht, würde man ihm rund 1/3 der Wurzeln entfernen. Damit wäre er weder überlebensfähig noch standsicher.
Der Bereich Grünflächen hat nach eigenen Angaben stark um den Baum gekämpft, zumal er gesund ist!
Aber die technischen Gegebenheiten hätten einen Erhalt leider unmöglich gemacht.
Auf den ersten Blick ist das nachvollziehbar.

Aber: Aus dem Bereich Stadtplanung hörten wir zuletzt, dass RWE nun alle nötigen Grundstücke für ein zukünftiges Baugebiet habe und dass man demnächst in eine Neuplanung einsteigen könnte. Außerdem ist in dem Bereich ein „Grünes Band“ für Merken geplant. Wenn dem so ist, könnte man vermutlich auch einen Kanal in einem leichten Bogen um den Baum herum planen und somit den markanten Bau retten. Dieser könnte in einem zukünftigen grünen Band genauso bedeutsam sein, wie in einem neuen Wohngebiet, denn es gibt in direkter Nähe keine so großen Bäume.  

Wir fragen uns, warum der Kanal grade jetzt schon gebaut werden muss.
Hätte man die Projekte nicht sinnvoller mit dem Baugebiet verknüpfen können?

Wir müssen wertvolle Bäume mehr wertschätzen und technische Anlagen drauf ausrichten – auch wenn es dann mal teurer werden sollte.

All das konnten wir bisher aber nicht anbringen, denn die konkrete Planung wurde nach unserem Kenntnisstand nicht beraten, sondern gilt als „laufendes Geschäft“ der Verwaltung.  

(Wir finden nur eine kurze Mitteilung im Werksausschuss für Stadtentwässerung von September in der Maßnahmenliste. „In der Dümpelgasse erfolgen der Neubau einer Trennkanalisation und die Schaffung einer neuen Einleitstelle in den Schlichbach.  Diese Maßnahme dient der Entlastung des Netzes 17.6 (Peterstraße)und ist das Ergebnis des GEP Merken. Die Einleitgenehmigung liegt vor. Eine Anpassung der Planung war erforderlich, da die genehmigte Planung an das aktuelle Lagesystem UTM angepasst werden musste. Die Vergabeempfehlung für die Vergabe der Bauleistung liegt vor. Mit der Maßnahme kann im4. Quartal 2025 begonnen werden.  Da steht nichts zu Baumfällungen und möglichen Alternativen).

Da die Arbeiten schon vergeben sind, muss man diese sehr schnell stoppen und den Kanal neu planen
Das Vorgehen insgesamt und die fehlenden Informationen der Politik (z.B. auch des BZA-Vorsitzenden) müssen wir deutlich kritisieren. Deshalb haben wir einen gleichlautenden Text heute dringlich an die Verwaltungsspitze geschickt und hoffen, dass der Baum noch gerettet werden kann.

Update: Wir hatten zu spät von den Planungen erfahren. Der Baum wurde Montag schon gefällt, zur gleichen Zeit, in der wir unseren Text verfasst hatten. Extrem traurig und ärgerlich!

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