Jesuitenhof

Im Buch über Düren-Süd schreibt Hartmut Böllert: „Der Junker Bernhard Meyradt war um 1600 Lehnsträger des Herzogs von Jülich auf dem Courtenbachshof in der Oberstraße. Das Gelände des Hofes erstreckte sich ….bis zur Nippesstraße. An der südlichsten Ecke des Grundstücks errichtete er zu der Zeit ein stattliches Anwesen“. Der auf dem historischen Bild von einem Baum verdeckte Torbogen und das angrenzende Haus sind noch erhalten und als „das rote Haus“ bekannt. Im Buch wird u.a. auf die Veröffentlichung „Zur Geschichte des Jesuitenhofes in Düren – Dürener Geschichtsblätter Nr. 63 in 1974 von Josef Geuenich verwiesen.

Bernhard Meyradts Sohn Everhard war in den Orden der Jesuiten eingetreten und nach seinem Tod fiel 1636 das gesamte Vermögen den Jesuiten zu. So wurde aus dem „Meyradtshof“ (manchmal auch „Annahof“ genannt) der „Jesuitenhof.   
Wir machen einen Zeitsprung: 1821 erwarb Rodulf Schenkel bei einer Versteigerung das Anwesen und durch Erbfolgen kam das Anwesen in den Besitz der Familien Schoeller und Prym  (die in der Geschichte der Stadt fast überall zu finden sind.) 1950 kaufte die Stadt Düren das Gelände für 275.000Mark. Der Betrieb des Hofes endete 1969 und es wurde das Hallenbad Jesuitenhof gebaut, welches 1974 eröffnet wurde.    
Link: Jesuitenhof (Düren) – Wikipedia 

Das „rote Haus“ ist der letzte Rest des alten Hofes und auch heute als Wohnhaus genutzt. Viele Jahre war im Erdgeschoss das Büro des Kreisverbandes von Bündnis90/Die Grünen untergebracht. Eigentümer ist aktuell der Dürener Servicebertrieb (DSB).

Das Hallenbad war deutlich über 40 Jahre in Betrieb, aber am Ende wären die nötigen Sanierungen nach Ansicht von Experten nicht vernünftig gewesen. Zudem stand das Schwimmbad auf einem geologischen Sprung. Die Stadt vertrat die Auffassung, dass ein massiver Riss im Gebäude durch die Sümpfungen von RWE verursacht wurde, konnte dies aber nicht gerichtsfest beweisen und hat den Streit nicht zu Ende geführt. Nach einiger Diskussion (auch über den geeigenten Standort) entschied sich der Stadtrat für den Neubau des Rurbades in unmittelbarer Nähe. 2022 wurde der Badebetrieb im alten Bad beendet und das neue Bad eröffnet. Link mit mehr Infos zum alten Bad.  (Zum Rurbad gibt es einen Extrabeitrag.)


Nach Abriss des alten Hallenbades im Jahr 2024 wird aktuell eine Zwischennutzung für Jugendliche vorbereitet und parallel laufen Überlegungen, wie man diese wertvolle innerstädtische Fläche nutzen kann. (Link)
Die Stadt will dort Angebote für Jugendliche schaffen, für die es bisher zu wenige Treffpunkte und Angebote gibt. Da aber v.a. ein Gebäude sehr teuer wäre, stehen die Überlegungen noch ziemlich am Anfang und es wird vermutlich eine längere Phase der Zwischennutzung geben.