Geschichte

Zunächst die Dürener Stadtgeschichte in Kurzform aus dueren.de

Zwischen den Städten Aachen und Köln bildet die Kreisstadt Düren am Fuß der Nordeifel mit ihren heute etwa 90.000 Einwohnern ein eigenes Wirtschafts- und Kulturzentrum mit einer über 1265-jährigen Geschichte.

Besiedlung und erste Erwähnung
Man geht davon aus, dass zur Zeit der Franken Menschen auf dem Gebiet der heutigen Stadt sesshaft wurden. Im Jahre 747 wird Düren erstmals urkundlich erwähnt, und zwar hielten die fränkischen Hausmeier Karlmann und Pippin im Hofgut Düren (in villa quae dicitur Duria) eine Reichsversammlung und Synode ab. In der Folge hat sich auch Kaiser Karl der Große immer wieder längere Zeit in der 774 erstmals erwähnten Dürener Königspfalz aufgehalten. Die Pfalzkapelle war der Vorgängerbau der heutigen Annakirche.
Düren hatte somit eine bedeutende Stellung im Deutschen Reich, noch bevor Aachen sich später zum Krönungsort der deutschen Könige entwickelte.
Die Besiedlung des Dürener Raumes ist allerdings weit älter als die erste Nennung Dürens. Archäologische Funde lassen bereits auf eine lokale steinzeitliche Besiedlung des alten Stadtgebietes schließen, allerdings weisen bisherige Ausgrabungen im mittelalterlichen Stadtkern keinen römerzeitlichen Ursprung nach. 

Stadtentwicklung im Mittelalter
Die eigentliche Erhebung zur Stadt ist nicht überliefert, eine erste Erwähnung als städtische Siedlung datiert aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert. Um diese Zeit wird auch der Baubeginn der wehrhaften Stadtbefestigung angesetzt, die sogar bis ins frühe 18. Jahrhundert hinein ausgebaut und gesichert wurde. Reste dieses Rings aus Mauern und Türmen sind als bauliche Zeugen vergangener Jahrhunderte bis heute erhalten geblieben. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts war Düren freie Reichsstadt, wurde dann 1241/46 durch Kaiser Friedrich II. bzw. seinen Sohn Konrad IV. an den Grafen Wilhelm IV. von Jülich verpfändet und nie wieder eingelöst.
Das Dürener Land gehörte seit dem Mittelalter zum Territorium der Grafen und späteren Herzöge von Jülich, die bis ins 16. Jahrhundert auf Burg Nideggen ihren Sitz hatten. 
Düren war eine der Hauptstädte des Herzogtums Jülich. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Orte des heutigen Stadtgebietes unterschiedlichen Ämtern, Gerichten und Herrschaften an. 
Ein erster Tiefpunkt in der Dürener Geschichte war die Zerstörung großer Teile der Stadt im Jahre 1543, als Truppen Kaiser Karls V. Düren im Rahmen des sog. Geldrischen Erbfolgekrieges einnahmen und 600 Häuser samt Rathaus und Stadtarchiv in Brand setzten. Die Stadt hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt dank des prosperierenden Tuch- und Eisengewerbes zu einem bekannten Markt- und Handelsplatz mit etwa 3000 Einwohnern entwickelt.

Annaverehrung
Im Jahre 1501 spielte ein Steinmetz mit Namen Leonhard eine schicksalsvolle Rolle für die Stadt. In der Mainzer Stiftskirche St. Stephan hatte er die Reliquie des sogenannten Annahauptes entwendet und nach Düren gebracht. Papst Julius II. entschied 1506, dass die Reliquie in Düren verbleiben sollte. Die Stadt wurde in der Folge zum bedeutendsten Anna-Wallfahrtsort im westlichen Deutschland. Die Annakirmes, die alljährlich hunderttausende nach Düren lockt, hat ihren Ursprung in der Annaverehrung der nach Düren pilgernden Wallfahrerströme.

Notjahre und französische Besatzung
Das 17. Jahrhundert war geprägt von großer wirtschaftlicher Not nicht nur der Dürener Bevölkerung infolge der ständigen militärischen Auseinandersetzungen, vor denen das Rheinland nicht verschont blieb. Noch dazu reduzierten Pestepidemien die Einwohnerzahl gewaltig. 1713 wies die Stadt mit ihren etwa 1.800 Einwohnern den niedrigsten nachweisbaren Bevölkerungsstand auf. 
Eine Episode mit gewaltigen politischen und gesellschaftlichen Reformen stellte die Besetzung des linksrheinischen Gebietes und somit auch der Stadt Düren durch französische Besatzungstruppen zwischen 1794 und 1814 dar. Für die Bevölkerung begannen erneut schwere Zeiten der Unterdrückung durch Requisitionen, Kontributionen und Einquartierungen. Die Besatzungszeit war darüber hinaus geprägt von einem steten Wandel in der Organisation der Verwaltung. Behörden und Verwaltungsstrukturen wurden errichtet, wieder aufgelöst und durch andere ersetzt. Nach zwanzig Jahren beendeten schließlich die militärischen Erfolge der Verbündeten im Januar 1814 die französische Herrschaft.
Durch die Neuordnung der europäischen Landkarte auf dem Wiener Kongreß im Jahre 1815 kamen die Rheinlande zu Preußen. Düren wurde Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises im 1816 neugebildeten Regierungsbezirk Aachen.

Industrielle Revolution und wirtschaftlicher Aufschwung
Das wirtschaftliche Rückgrat Dürens bildete ein reges gewerbliches Leben. Ein enormer Umbruch vollzog sich im Rahmen der sog. Industriellen Revolution. Mit der fabrikmäßigen Herstellung der Güter, die an die Stelle der handwerklichen Fertigung trat, blühten im 18. Jahrhundert die Metall und Textilien erzeugenden und verarbeitenden Gewerbe auf. Hinzu kam die expandierende Papierherstellung in den zahlreichen Papiermühlen entlang der Rur und der von ihr abgeleiteten Mühlenteiche. Die erste Dürener Papiermühle ist für das Jahr 1576 nachweisbar. Vornehmlich die Dürener Papierindustrie, mit deren Entwicklung die Fabrikantenfamilien Schoeller und Hoesch auf das Engste verbunden sind, genießt bis heute aufgrund der  hochwertigen Erzeugnisse internationale Anerkennung. Dem Aufschwung der Papierindustrie folgte die Gründung vieler Zubringerindustrien. Von der einst bedeutenden Textilindustrie haben nur noch die traditionsreiche Anker-Teppichfabrik Gebr. Schoeller und die Filztuchbranche Bestand. 
Der verkehrstechnische Anschluss an die Eisenbahnstrecke Köln-Aachen im Jahre 1841 begünstigte die Entwicklung Dürens zum Industriestandort. 
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat das Stadtbild vielfältige Veränderungen erfahren. Der starke wirtschaftliche Aufschwung in den Gründerjahren bis zum Ersten Weltkrieg brachte nahezu eine Verdoppelung der Einwohner- und Wohngebäudezahlen mit sich. Düren wuchs bis an die Besiedlung umliegender Gemeinden heran. Um 1900 lebten etwa 27.000 Einwohner in Düren. Zahlreiche in der Wilhelminischen Epoche erbaute Villen Dürener Fabrikanten setzten reizvolle Akzente im Stadtbild.
Die Stadt galt kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit ihren etwa 50 Millionären als eine der reichsten Städte des deutschen Reiches. 
Viele Industrielle betätigten sich als Stifter wohltätiger und kultureller Einrichtungen, z.B. von Arbeitersiedlungen, des Leopold-Hoesch-Museums oder des – im Zweiten Weltkrieg zerstörten – Stadttheaters.

Weltkriege
Der Erste Weltkrieg, die schweren Nachkriegsjahre, die Inflation und die Weltwirtschaftskrise hemmten die weitere Entwicklung der Stadt erheblich. Weitaus schlimmer waren jedoch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 50 Luftangriffen seit 1940 legten am 16. November 1944 englische Fliegerverbände den historischen Stadtkern innerhalb einer halben Stunde in Schutt und Asche. Da die Bevölkerung noch nicht evakuiert war, fanden mehr als 3000 Menschen den Tod, nur 13 Gebäude überstanden den Angriff mit nur geringen Schäden. Auch das Wahrzeichen der Stadt, die Annakirche mit ihrem 100 Meter hohen Turm, wurde restlos zerstört.

Wiederaufbau
Nach dieser Katastrophe bekam Düren ein neues Gesicht, viele Straßen wurden verbreitert und begradigt. Aus den Trümmern erstand die Stadt neu dank des Wiederaufbauwillens ihrer Einwohner. Im heutigen Düren gewährleisten die städtebaulichen Gestaltungsprinzipien der 1950er Jahre ein einheitlich geordnetes Innenstadtbild, das durch einige Bauten von überregionaler Bedeutung bereichert wurde. Wer sich auf die Suche nach baulichen Zeugnissen aus der Vorkriegszeit begibt, findet außerhalb des Stadtzentrums noch an die eintausend Gebäude aus der sogenannten Wilhelminischen Zeit mit oftmals dekorativ gestalteten Fassaden. Sie zeugen noch vom einstigen Wohlstand der Bürgerschaft. Leider sind von den prächtigen, parkumgebenen Villen der Dürener Industriellen nur wenige von der Zerstörung oder vom Abriss verschont geblieben. Durch die  kommunale Neugliederung 1972 dehnte sich die Fläche des Stadtgebietes mit nunmehr 85 km2  auf fast das Vierfache aus. 

Heute
Düren ist heute Einkaufs-, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des Landes an der Rur und erfüllt auch mit einer Vielzahl von schulischen und kulturellen Einrichtungen zentralörtliche Funktionen. Neben Betrieben der Papier-, Filztuch-, Teppich- und chemischen Industrie sind es Unternehmen der Maschinenbau- und Fahrzeugbau-Branche, die das Wirtschaftsleben Dürens mitprägen.
Link: Das alte Düren in Bildern

Passend dazu die Links zu Wikipedia und zur Geschichte der Papierindustrie (vom Stadtmuseum Düren)

Ich danke Hartmut Böllert und dem Stadtmuseum Düren für die netten Gespräche und empfehle gerne das Buch „Ein Rundgang durch Düren Süd…“ aus dem einzelne Grafiken und Beiträge stammen. Gut einhundert Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt fand das Leben innerhalb der Stadtmauern statt (Bild). Der nächste Plan darunter zeigt die Stadt dann im Jahre 1861. Markiert ist Gut Weyern im Süden der Stadt mit der 2. (Buch Seiten 7 und 8)

Der Gutshof gehörte unter seinem ursprünglichen Namen Grevenweyer seit Beginn den Grafen von Jülich und „hat schon bestanden, ehe die Grafen von Jülich Markgrafen (1336) und Herzöge (1356) wurden“.  So scheibt es Hartmut Böllert in seinem Buch, welches man im Stadtmuseum Düren kaufen kann.  Ein genaues Baujahr ist also nicht bekannt. (Seite 14)
Etwas genauer einschätzen kann man den Bau des Jesuitenhofes um 1600. (Seite 16)

Etwas zur Geschichte gibt es auch auf der Unterseite Neumühl.

In den „goldenen Jahren“ erlebte Düren einen rasanten Aufschwung. Die Zahl der Häuser und Einwohner stieg schnell an, da sich an Rur und Mühlenteichen neben Neumühl weitere Industriebetriebe gründeten. Es wurden Häuser in Oberstraße, Zülpicher Straße, Nideggener Straße usw gebaut. Die goldenen Jahre bis zum ersten Weltkrieg führten dazu, dass 1913 in Düren 52 Millionäre gezählt wurden – davon 22 Mehrfachmillionäre.

Im März 1939 wurde die Panzerkaserne im Dürener Süden in Betrieb genommen.
Am 16.11.1944 wurde Düren dann massiv bombadiert und zerstörte die ganze Innenstadt. Es blieb kaum ein Haus unversehrt. Nach dem Krieg wurden die Menschen notdürftig in den Kasernen untergebracht. Hilfe für das völlig zerstörte Düren gab es aus der Schweiz, u.a. durch Bau der Schweizer Siedlung.
Die Siedlung erstreckte sich auf das Gelände zwischen der Burgauer Allee, der Piusstraße, der Nideggener Straße und den Mühlenweg, heute Dechant-Bohnekamp-Straße, bis zum heutigen Burgau-Gymnasium.

Die Siedlung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und bestand aus 25 Baracken, nämlich 20 Schlaf-, 2 Kantinen- und 3 Küchenbaracken. Durch diese Gebäude sollte die Wohnungsnot in der am 16. November 1944 zerstörten Stadt gelindert werden. (Quelle und mehr: Link zu Wikipedia)
Die Baracken wurden bis Ende 1959 abgebrochen und danach entstanden dort Einfamilienhäuser, heute Erzberger Straße und Burgauer Allee. Im südlichen Teil wurden die Hauptschule (1964) die Grundschule Mutter Teresa (1971) und das Burgau-Gmnasium (1977) gebaut.
Südlich der Straße entstand mit dem Abriss der Baracken auch das Picasso-Viertel. Es wurde so genannt, weil dort größere, moderne und gut ausgestattete Häsuer gebaut wurden. Das Viertel entwickelte sich nach und nach bis an den Burgauer Wald und rauf bis an die Panzerstraße. Es wurde im Volksmund auch Millionenhügel genannt (mit Blick auf die gut situierten Leute) – aber auch Känguru Viertel: „Große Spünge, nichts im Beutel“.
Der Bereich nördlich des Mühlenweges (heute Dechant-Bohnekamp-Straße) wurde (zwischen der ehemaligen Schweizer Siedlung und der Zülpicher Straße wurde ab 1970 das durch entsprechende Straßennamen gekennzeichnete Musikerviertel.

Heute wird Düren Süd von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern als attraktiv gesehen, da man eine gute Infrastruktur in direkter Nachbarschaft hat, aber auch kurze Wege in die City und dass man (zumindest teilweise) immer noch sehr ruhig wohnt. Besonders geschätzt wird die Nähe zum Burgauer Wald.

Wer sich auf den anderen Unterseiten hier umschaut, wird sehen, dass sich der Bezirk in den letzten Jahren sehr stark entwickelt hat und dass da noch einige Neuerungen zu erwarten sind.
Ein paar Stichworte dazu (von Nord nach Süd):

Erneuerung Rursammler am Annakirmesplatz
Bebauung der Grundstücke zwischen Rütger-von-Scheven Straße und Holzbendenpark ist erfolgt.
Komplette Erneuerung Holzbendenpark
Neubau Rurbad mit Sportplatz
Nachnutzung Jesuitenhof
Wohnbebauung Neumühlquartier
Sanierung altes Kanalsystem
Neubau Burgau-Gymnasium
Sanierung Spielplätze
usw.
Abschließen noch ein paar Luftbilder von mir.