Bericht meiner Praktikantin Julia

Hallo!

Ich bin Julia Arnold und ich habe vom 30.06.2025 bis zum 10.07.2025 mein Praktikum bei der Stadtratsfraktion hier in Düren gemacht. Ich habe mich schon immer sehr für Politik interessiert und wollte mit dem Praktikum die Chance ergreifen, hinter die Kulissen der kommunalen Politik zu schauen. In diesem Beitrag möchte ich euch mitteilen, was ich in den letzten zwei Wochen alles erlebt habe.

Mein Praktikum begann spannend. Ich begann nämlich nicht mit der klassischen Büroarbeit, sondern fuhr mit Georg Schmitz nach Köln, um die 5. Kölner Bahnknoten Konferenz zu besuchen. Was das genau ist, könnt ihr auf der Homepage in meinem Beitrag nachlesen, den ich bereits verfasst habe. Es war für mich sehr interessant, eine solche Konferenz mitzuerleben, weil ich keinen Eindruck von solchen Veranstaltungen hatte.

Die Konferenz diente grundsätzlich zur Information, wie der Bahnknoten Köln in den nächsten Jahren entlastet wird. Für mich war es besonders spannend zu sehen, wie eine solche Veranstaltung aufgebaut ist. Dennoch muss ich auch sagen, dass in einer solchen Konferenz viel Selbstdarstellung betrieben wird und eine kritische Perspektive nicht ausreichend eingenommen wurde. Positiv zu erwähnen ist aber, dass wir trotz der hohen Außentemperaturen von über 30°C nicht schwitzen muss, weil der Raum stark klimatisiert war.

Am Dienstag erlebte ich meinen ersten klassischen Bürotag und er begann mit einer Führung durch das gesamte Rathaus. Ich lernte die Abläufe im Büro kennen und sortierte Vorlagen in verschiedene Ordner ein, durchaus eine eher eintönige Arbeit, aber was muss das muss. Schließlich ist Ordnung und Organisation im Fraktionsbüro wichtig. Anschließend begann ich damit, meinen Bericht über die Bahnknoten Konferenz zu schreiben. Diese Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil sie auch Kreativität erforderte. Schließlich wollte ich ein Ereignis, dass in Köln stattfand, möglichst interessant für die Dürener darstellen. Doch nach Beendigung des Textes war mein Tag noch nicht vorbei. Ich fuhr gemeinsam mit Georg Schmitz zu der Stahlbaufirma Queck, um mit anderen Fraktionsmitgliedern an einer Firmenbesichtigung dort teilzunehmen. Es war sehr spannend, die Arbeitsprozesse für meterlange Stahlkonstruktionen zu sehen und die Dimensionen waren teilweise wirklich beeindruckend. Mir war gar nicht bewusst, dass wir eine solche Firma in Düren und sogar in meiner unmittelbaren Wohnnähe haben.

Der Mittwoch war ebenfalls sehr abwechslungsreich. Ich traf mich mit dem Ratsmitglied Nermin Ermis in der Geschäftsstelle von Goldrute e.V.. Dies ist ein toller Verein, der Frauen, vor allem denen mit Migrationshintergrund hilft, wenn sie von häuslicher Gewalt und Unterdrückung betroffen sind. Ich erhielt Einblicke in ihre Arbeit, aber unterhielt mich mit ihr auch über die Motivation, die hinter ihrer Entscheidung steckt, Politik zu machen. Wir hatten ein sehr schönes und offenes Gespräch, doch auch die politische Arbeit kam nicht zu kurz, denn wir sind gemeinsam die Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses durchgegangen, der am Abend stattfand. Hier konnte ich Fragen stellen und die wichtigsten Themen des Abends besser verstehen.

Bevor die Sitzung dann begann, trafen wir uns noch kurz mit den anderen Mitgliedern aus den Koalitionsfraktionen, um einige Punkte des Abends nochmal kurz zu besprechen. Die Sitzung selbst war tatsächlich ganz anders als ich erwartet hatte. Ich dachte es würde deutlich mehr Diskussionen und Gegenstimmen geben, aber vielleicht war das auch den Außentemperaturen von 35°C geschuldet. In diesem Saal gibt es nämlich keine Klimaanlage. Die Sitzung habe ich mir auf der Zuschauertribüne angesehen, – etwas das ich wirklich jedem mal empfehlen kann. Besucht mal eine solche Sitzung, die Termine befinden sich im Ratsinformationssystem der Stadt und die Zuschauertribüne ist immer geöffnet. Selbst wenn ihr keine Ahnung habt über welche Themen gesprochen wird, aus der Rhetorik der verschiedenen Mitglieder und Parteien kann man auch einige Informationen ziehen.

Den Donnerstag startete ich, indem ich die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marie Knodel traf und mich mit ihr über ihre Arbeit und ihren Antrieb unterhielt.
Danach ging es für mich weiter zum Kreisfraktionsgeschäftsführer Lars Himmler ins Kreishaus. Von ihm habe ich Einblicke in seinen Alltag und seine Aufgaben erhalten und auch Unterschiede zwischen der Stadt- und dem Kreis feststellen können. Am Abend traf ich auch die anderen Mitglieder der Kreistagsfraktion und durfte als Zuschauerin an der Kreistagssitzung teilnehmen, bei der auch der neue Kreisdirektor Dr. Martin Stiller gewählt worden ist. Dieser ist mit seinen 38 Jahren noch recht jung und machte auf mich einen freundlichen, aber auch sehr kompetenten Eindruck.

Den Freitag verbrachte ich dann wieder im Büro und besuchte das Bürgerbüro und das Personalamt, um einen Einblick in die Ausbildungsmöglichkeiten der Stadt Düren zu erhalten. 27 Berufsausbildungen sind bei der Stadt möglich. Wir nutzen die restliche Zeit, um meinen Bericht zur Bahnknoten Konferenz kurz zu überarbeiten und anschließend auf der Homepage und Social Media zu veröffentlichen. Ich lernte dabei einiges über verschiedene Programme, die diese Arbeit erleichtern und über die generelle Öffentlichkeitsarbeit. Unterbrochen wurden wir dabei von meiner Lehrerin, die den üblichen Praktikumsbesuch durchführte.

Die zweite Woche begann für mich im Büro. Hier lernte ich den Fraktionsassistenten Tobias Schlubach das erste Mal kennen, der zuvor im Urlaub gewesen war. Von ihm erhielt ich auch nochmal eine Führung durch das Büro und Einblicke in seinen Büroalltag. Danach fing ich damit an, ein alphabetisches Register für die Fachzeitschriften im Büro zu erstellen und diese zu sortieren. Es war teilweise faszinierend, was sich dort alles für Zeitschriften befanden.
Gegen 17:30 Uhr bereiteten wir dann den Tagungsraum für die zweiwöchig stattfindende Fraktionssitzung vor, an der ich auch teilnehmen durfte. Eine Stunde später traf sich dann die Koalition, um die kommende Ratssitzung zu besprechen. Auch hier war es spannend für mich einen Einblick zu erhalten, welche Absprachen man vor solchen Sitzungen trifft und was die zentralen Themen sind. Ich habe hier auch extra die Strategie mitgeschrieben, um diese dann am Mittwoch überprüfen zu können ;).

Den Dienstag verbracht ich auch wieder im Büro und beendete meine Registerarbeit. Danach recherchierte ich zu zwei unterschiedlichen Themen, unteranderem einer Mikroplastik freien Alternative zu Kunstrasen, eine Aufgabe, die sonst Tobias Schlubach unternimmt, um die Stadtratsmitglieder kompakt informieren zu können. Am Abend fand außerdem noch der Bauausschuss statt, bei diesem wurden zwei Präsentationen zu Bauprojekten vorgestellt. So konnte ich auch einen Einblick in die Zukunft von Bildungsstätten in Düren erhalten. Diese Präsentationen waren übrigens auch öffentlich.

Am Mittwoch durfte ich das erste Mal alleine die Post holen, es war nur nichts in unserem Postfach. Danach habe ich mich mehr oder weniger direkt daran gegeben diesen Bericht zu schreiben und die Bilder für meinen Social Media Beitrag vorzubereiten, den ihr euch alle sehr gerne anschauen könnt. Abends fand dann die Ratssitzung statt. Während ich zuvor immer alleine auf der Zuschauertribüne saß, waren dieses Mal ein paar mehr Leute da. Tatsächlich waren die Diskussionen bei dieser Sitzung etwas hitziger als an den anderen Tagen, aber meiner Meinung nach völlig im Rahmen. Ich habe natürlich auch die zuvor aufgeschrieben Strategien mit der Realität verglichen und eine häufige Übereinstimmung festgestellt. Ich fand die Ratssitzung verlief erfolgreich, weil alle Anträge, die es zu beschließen gab, im Sinne der Koalition beschlossen wurden.

Mein letzter Tag begann mit dem Mobilitätsforum. Wir fuhren mit einer Gruppe aus Ratsmitgliedern verschiedener Fraktionen und Vertretern aus Verwaltung und Seniorenrat mit dem Fahrrad durch Düren, um uns kritische Stellen in der Realität anzuschauen und diese zu bewerten. Anschließend ging es für mich zur achten Ausgabe von „Jugend meets Politik“. Bei dieser konnte die Jugend Fragen an die beiden Bürgermeisterkandidaten Georg Hamm und Frank Peter Ullrich stellen. Die Veranstaltung ermöglicht Jugendlichen einen Austausch über Politik und sie können mehr über die Themen in unserer Stadt erfahren, die sie bewegen. Auch ich habe an diesem Abend noch viel gelernt, auch über die Themen, die ich vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hatte, weil sie bei mir nicht von großem Interesse sind.

Abschließend kann ich nur sagen, dass mir das Praktikum sehr viel Spaß bereitet hat und mir wahnsinnig viel Informationen und Eindrücke geliefert hat, die ich sonst so nicht bekommen hätte. Und auch wenn viele der Vorlagen mir alleine in den zwei Wochen dreimal begegnet sind (was das Zuhören manchmal ein bisschen eintönig gemacht hat) kann ich mir vorstellen in Zukunft nochmal die ein oder andere Ratssitzung zu besuchen oder einfach selbst Teil des Rates zu werden. Wer weiß, was die Zukunft noch bringt…

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